Vor der Einlieferung

OP

Ein Krankenhausaufenthalt gehört immer zu den unangenehmen Dingen im Leben: Sie werden aus Ihrer gewohnten Umgebung gerissen und von Ihrer Familie getrennt. Erholung, zum Beispiel von einer Operation, kann unter Umständen zu Hause besser gelingen. Für viele Behandlungen, die genau so gut ambulant durchgeführt werden können, ist ein Krankenhausaufenthalt nicht unbedingt erforderlich.

Aus diesem Grund und sicherlich auch unter Kostenaspekten bevorzugen viele Krankenkassen das ambulante Operieren. Viele kleinere Operationen, zum Beispiel an Händen und Füßen oder die Beseitigung von Krampfadern, können in einer Arztpraxis oder ambulant im Krankenhaus durchgeführt werden. Der Patient kann dann schon einige Stunden später nach Hause und sich zu Hause "im Kreise seiner Lieben" von dem Eingriff erholen.

Kommt Ihr Arzt jedoch zu dem Ergebnis, dass eine Krankenhausbehandlung, zum Beispiel für eine Operation oder für eine Einstellung auf bestimmte Medikamente, erforderlich ist, füllt er für Sie ein Einweisungsformular aus. Der Arzt berät Sie auch bei der Auswahl der geeigneten Klinik. Über die Schwerpunkte einzelner Krankenhäuser können Sie sich auch anhand der Qualitätsberichte der Krankenhäuser, die in Deutschland zugelassen sind, informieren.

Ihr Anspruch auf die Art der Unterbringung richtet sich nach dem Standard des jeweiligen Krankenhauses: Verfügt eine Klinik überwiegend über Zwei-Bett-Zimmer, können Sie u. U. auch eine Unterbringung in einem Zwei-Bett-Zimmer beanspruchen.

I. Checkliste für den Krankenhausaufenthalt

1. Welche Dokumente nehme ich mit?

Impfbuch
Quelle: pixelquelle.de
  • Einweisung des überweisenden Arztes sowie ggf. die Kostenübernahmeerklärung der Krankenversicherung
  • Röntgenbilder, Kernspin- bzw. Computertomogramme oder sonstige Unterlagen, sofern sie vorhanden und für den Klinikaufenthalt wichtig sind
  • Laborwerte und EKG nicht älter als drei Wochen
  • Dauermedikamente und eine Liste Ihrer aktuellen Medikamente
  • Arztberichte
  • Krankenversicherungskarte
  • Nachweis über Krankenhauszusatzversicherung, sofern zuvor abgeschlossen
  • Personalausweis oder Reisepass
  • Impfbuch
  • Röntgenpass
  • Allergiepass

2. Welche Medikamente nehme ich mit?

Nur Medikamente, die Sie auch regelmäßig einnehmen. Informieren Sie den behandelnden Arzt unbedingt über die Einnahme der Medikamente!

3. Welche Kleidungsstücke nehme ich mit?

  • Schlafanzug/Nachthemd
  • Bade- oder Morgenmantel
  • Unterwäsche
  • Socken
  • Hausschuhe mit rutschfester Sohle
  • bequeme Oberbekleidung
  • feste Schuhe, z. B. für einen Spaziergang im Klinikpark

4. Was benötige ich für Toilettenartikel?

  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Seife
  • Kamm/Bürste
  • Deodorant
  • Haarshampoo
  • Rasierutensilien
  • Nagelschere
  • Handtücher
  • Fön
  • persönliche Toilettenartikel

5. Was brauche ich noch an nützlichen Kleinigkeiten?

  • Brille
  • Schreibzeug, Notizheft
  • Kleingeld
  • Buch und Zeitschriften
  • Wecker
  • Adressbuch mit wichtigen Telefonnummern

6. Was sollte ich zu Hause lassen?

  • eigene Medikamente, die sie nicht regelmäßig einnehmen müssen
  • Uhren
  • teuren Schmuck oder andere Wertgegenstände
  • größere Geldbeträge
  • Auto- und Hausschlüssel
  • wichtige Unterlagen

Falls Sie doch Wertgegenstände oder wichtige Unterlagen und Schlüssel mitnehmen, fragen Sie bei der Klinikverwaltung nach einer sicheren Verwahrung.

7. Wie viel Geld muss ich zuzahlen?

Gesetzlich versicherte Patienten sind verpflichtet, einen Eigenanteil von gegenwärtig 10 € pro Tag für längstens 28 Tage für ihren Krankenhausaufenthalt zuzuzahlen. Kinder und Jugendliche sind von der Zuzahlung befreit. Die vom Krankenhaus einbehaltenen Beträge werden an die jeweilige gesetzliche Krankenkasse weitergeleitet und kommen nicht dem Krankenhaus zugute.

8. Was ist mit sogenannten Wahlleistungen?

Sie können in Krankenhäusern sog. Wahlleistungen für besondere Wünsche hinsichtlich der Unterbringung (z.B. Einzelzimmer) und Verpflegung u. a.. in Anspruch nehmen. Diese Leistungen rechnet das Krankenhaus direkt mit Ihnen ab. Informieren Sie sich jedoch rechtzeitig über die entstehenden Kosten, um keine böse Überraschung zu erleben.

9. Was mache ich bei Problemen oder Beschwerden?

Für Probleme oder Beschwerden der Patienten gibt es in vielen Krankenhäusern Patientenbeauftragte oder Ombudsleute, an die Sie sich wenden können, wenn Sie mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften oder auch den übrigen Berufsgruppen im Krankenhaus nicht zufrieden sein sollten.

II. Erledigungen vor dem Krankenhausaufenthalt

  • Wie komme ich zur Klinik hin? Kann mich jemand fahren?
  • Sind Kinder und Haustiere versorgt, auch "Zur Not" über den vorgesehenen Entlassungstermin hinaus gehend?
  • Habe ich einen Menschen meines Vertrauens darüber informiert , wo sich meine wichtigen Unterlagen befinden und habe ich jemandem eine Bankvollmacht erteilt, falls der Klinikaufenthalt länger dauern sollte?
  • Falls Sie alleine wohnen, ist es ratsam, einen Haustürschlüssel bei Nachbarn oder Bekannten zu deponieren. Habe ich sichergestellt, dass z.B. die Blumen während meiner Abwesenheit begossen werden (dafür benötigen u. U. Nachbarn oder Bekannte einen Haustürschlüssel) und der Briefkasten nicht überquillt?
  • Muss ich nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus mit erforderlicher Betreuung rechnen und kann das schon im Vorwege organisieren?

Eigenblutspende:

Blutspende
Quelle: aok.de

Wenn Sie z.B. durch einen Unfall viel Blut verloren haben oder wenn der seltene Fall eintritt, dass es bei einer geplanten Operation zu einem unerwartet hohen Blutverlust kommt, kann eine Blutübertragung notwendig werden, ohne dass man auf Eigenblut zurückgreifen kann. Die Möglichkeit der Eigenblutspende haben Sie, wenn Sie schon Wochen im Voraus wissen, dass Sie operiert werden. Dann können Sie sich mehrere Male Blut abnehmen lassen, das in einer Blutbank zwischengelagert wird. Zwischen der Blutabnahme und der Operation sollte genügend Zeit liegen, damit Ihr Körper wieder neue Blutreserven bilden kann. Das Verfahren der Eigenblutspende hat den Vorteil, dass Ihr eigenes Blut von fremden Krankheitserregern frei ist. Manche Patienten haben z.B. Angst, über eine Blutkonserve mit dem AIDS-Virus infiziert zu werden. Auch wenn diese Möglichkeit heute durch die vorgeschriebene mehrfache Überprüfung nahezu völlig ausgeschlossen ist, fühlen Sie sich vielleicht mit einer Eigenblutspende sicherer.



III. Aufnahme und Behandlungsplan

Die Bettendisposition vereinbart mit Ihnen die Eintrittszeit für Ihren Klinikaufenthalt. Bei Einhalten des Aufnahmezeitpunkts haben Empfang, Pflegepersonen und Ärzte für Ihre Aufnahme ausreichend Zeit.

Bei der Aufnahme geben Sie die Befunde und Berichte ab, die Sie vorher von Ihrem Hausarzt bekommen haben und legen Ihren Personalausweis oder Ihren Reisepass vor. Bei der Aufnahme werden Sie auch nach eventuellen sonstigen Krankheiten gefragt und ob Sie Medikamente einnehmen. Es wäre gut, wenn Sie schriftliche Unterlagen über Ihren letzten Krankenhausaufenthalt sowie die Daten über Ihre letzte Operation wie das genaue Datum, die Klinik oder den Namen des behandelnden Arztes bei Ihren früheren Erkrankungen und zurückliegenden Untersuchungen hätten, evtl. auch mit Anschrift und Telefonnummer.

Lesen Sie den Aufnahmeantrag gut durch und prüfen Sie, ob Ihre Angaben richtig erfasst wurden. Lassen Sie sich eine Kopie geben. Bei der Untersuchung durch den Arzt sollten Sie danach fragen,

  • welche Behandlungen geplant sind und
  • ob Sie eine bestimmte Diät einhalten müssen
Untersuchung
Quelle: aok.de

Vor einer Operation klärt Sie der Arzt umfassend über Chancen und Risiken auf. Dazu überreicht er Ihnen auch den so genannten Aufklärungsbogen. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Mit der Unterschrift auf dem Bogen erklären Sie sich mit der Operation einverstanden. Außerdem besucht Sie der Narkosearzt, um das Narkosemittel und die Dosis zu ermitteln. Er stellt Ihnen Fragen zu Lebensgewohnheiten, zu früheren Operationen und dazu, ob bei Ihnen Allergien gegen Narkosemittel aufgetreten sind. Der Arzt misst den Blutdruck und überprüft die Funktion von Herz und Lunge.

Der verantwortliche Arzt stellt einen Behandlungsplan z. B. mit Krankengymnastik auf, den Sie auch aktiv befolgen sollten. Bevor Sie aus der Klinik entlassen werden, untersucht Sie der behandelnde Arzt abschließend. Während des Abschlussgesprächs sagt er Ihnen auch, wie die Behandlung fortgesetzt wird. Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend Medikamente oder Rezepte bekommen, bis die Weiterbehandlung des Hausarztes erfolgt. Wenn Sie für eine anschließende Heilbehandlung einen Aufnahmeantrag an eine RehaKlinik stellen müssen oder noch Krankenpflege zu Hause benötigen, hilft Ihnen oft der Soziale Dienst des Krankenhauses oder auch Ihre Krankenkasse.

© 2013 klinik-krankenhaus.de - Krankenhausaufenthalt - Aufnahme - Klinikaufenthalt - Aufnahmeantrag - Aufklärungsbogen
zum Seitenanfang